Dresscode = Stresscode? Tipps von Benimm-Trainerin Marianne Montag

Karriere mit Stil

Von Sun-Mi Jung für R2-Stilikone

Foto: Montag

Marianne Montag

Unna. „Die Italiener tun es und bei ihnen sieht es gut aus. Aber auch nur bei ihnen.“ Es geht um das Tragen von braunen Schuhen. „No browns after six“, gilt das heute eigentlich noch oder ist die Regel mittlerweile überholt? Wer es ganz genau wissen will, fragt bei Marianne Montag nach. Die Benimmtrainerin aus Unna weiß Bescheid, wenn es um Stil, Etikette und die richtige Kleidung im Job und bei offiziellen Anlässen geht. Der R2-Stilikone verriet die Inhaberin der Firma Image & Etikette die zehn wichtigsten Regeln. Inklusive dem richtigen Umgang mit braunen Schuhen.

Regel 1. Es gibt einen einheitlichen und allgemein gültigen Dresscode im Geschäftsleben. Der ist ganz schön streng und lautet so: Herren tragen einen klassischen Anzug, Damen einen Hosenanzug oder ein Kostüm mit knielangem Rock. Ausnahmslos! Wem ein knielanger Rock nicht steht, weil er zu klein ist oder zu dicke Waden hat, muss eine Hose tragen. Mini und wadenlang sind nämlich nicht erlaubt. Mit diesem Outfit ist man dafür in jedem Fall auf der sicheren Seite, weiß Marianne Montag. Natürlich müssen auch die Farben stimmen. Zugelassen sind eigentlich nur drei Töne: dunkelblau, alle Grauschattierungen und neuerdings schwarz. „Die Farbe der Meister“, meint Marianne Montag lächelnd dazu. Das weit verbreitete und beliebte Braun ist hingegen keine klassische Business-, sondern eine Modefarbe, betont die Benimmtrainerin. Unter dem Anzug oder dem Kostüm trägt man korrekterweise ein Hemd mit Krawatte und die Dame eine Bluse.

Regel 2. Je nach Branche und Unternehmen wird dieser klassische Dresscode angepasst. „Ein selbständiger Handwerksmeister muss natürlich nicht im dunkelblauen Anzug arbeiten“, weiß die Beraterin um die praktischen Anforderungen des Berufslebens. In einer entspannteren Umgebung darf ein Rollkragenpullover daher durchaus das Hemd oder die Bluse ersetzen. „Lässig bedeutet aber nicht nachlässig“, bleibt Marianne Montag streng. Auch ein Handwerker sollte immer gepflegt aussehen, denn „Äußerlichkeiten lassen auf die Professionalität schließen.“ Und ergänzt: „In sieben Sekunden erweckt man den ersten Eindruck. In dieser Zeit fallen Begrüßung und Äußerlichkeiten auf.“

Regel 3. No browns after six! Diese alte Regel gilt immer noch. Am Abend haben Schuhe auf jeden Fall schwarz zu sein. Braun ist, siehe auch Regel 1, zu sportlich für abendliche Anlässe. Die Italiener sind die einzigen, die diese Regel brechen dürfen. Weil sie dabei einfach zu gut aussehen. Im Business trägt der Mann lederne, schwarze Schnürschuhe. Keine Slipper, keine Monkstraps, keine Stiefeletten und keine Sneaker. Es sei denn, er arbeitet in der Kunst- und Kreativbranche. Frauen tragen im Geschäftsleben Absätze, auf denen sie bequem laufen können und nicht schwanken müssen. Im Sommer bleiben mindestens die Zehen bedeckt. Die weibliche Ferse darf, bis auf ein Riemchen, vom Schuhwerk befreit werden. Geputzt und ordentlich gepflegt sollten Herren- und Damenschuhe natürlich auch sein. Wenn es die Witterung gar nicht anders zulässt, trägt man zur Anreise wetterfeste Schuhe und hat die Business-Schuhe im Handgepäck. „Daran sieht man, dass man es ernst meint“, so Marianne Montag.

Foto: zazou / photocase.com

Ob es schon nach Sechs ist? Und ob die Herren Italiener sind? Wer weiß...

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