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Der Sushi- K(r)ampf

R2-Standpunkt: Briefe ans Ruhrgebiet

Von Gloria Manderfeld für R2-Horizont

Foto: © User: Japan Sushi, Lizenz

R2-Autorin Gloria Mandefeld ist vor kurzem nach Bayern gezogen. Und vermisst dort einige Sachen ganz schmerzlich. Zum Beispiel Sushi.

Bayern. In meinem letzten Brief an das Ruhrgebiet hatte ich erwähnt, dass sich die Beschaffung eines meiner Lieblingsgenussmittel hier in Bayern recht schwierig gestaltet. Zumindest, wenn man auf dem Land wohnt und nicht in einer der Großstädte wie München oder Regensburg. Denn Sushi-Lokale sind hier nicht gerade häufig gesät. Da bleibt nur noch, entweder die Fahrt in Kauf zu nehmen (und etwa eine Stunde im Auto nur fürs Sushi-Essen finde ich dann doch übertrieben) oder zu lernen, die leckeren asiatischen Spezialitäten selbst zuzubereiten.

Weißwurst, Schweinshaxe, Sushi?

Letzte Woche stellte sich ein befreundetes Paar gemeinsam mit meinem Lebenspartner und mir der Herausforderung, als totale Anfänger die Reisröllchen zusammenzubasteln. Was uns einige Nerven und Mühen gekostet hat. Begonnen beim Einkauf, denn in einer Region, in der Weißwürste und Schweinshaxn zum Alltagsernährungsplan gehören, ist der Erwerb von sushitauglichen Zutaten nicht unbedingt an jeder Ecke möglich. Kleinere Supermärkte haben hier mit etwas Glück Soja-Sauce, vielleicht sogar meine Lieblings-Soja-Sauce, aber alles andere braucht schon eine etwas größere Auswahl.

Im größten Wettbewerber der Region wurden wir dann auch fündig: ein Sushi-Starter-Set mit Bambusmatte, gepressten Algenblättern, Sushi-Reis, Wasabi in winzigen Päckchen und eingelegten Ingwerscheiben für zwischendrin. Nicht zu vergessen ein winziges Tütchen mit einer der wichtigsten Zutaten: Reis-Würzessig. Der dann auch prompt zum Problem wurde, weil dieses winzige Tütchen nicht für die zusätzliche Packung Sushi-Reis ausreichen würde. Soviel war uns Anfängern sofort klar.

Eine Flasche Essigessenz

Blöderweise war der Reis-Würzessig ausverkauft, ein leeres Regalfach grinste uns höhnisch an und gab uns zu verstehen, dass wir eine kreative Lösung finden müssten. Das Internet gab uns den entscheidenden Hinweis, es mit geschmacksneutralem Essig zu versuchen. Den Rest der Flasche Essigessenz würde ich dann einfach später zum Putzen verwenden, sagte ich mir und griff zu. Mit Surimi-Röllchen aus dem Fischregal, tiefgekühltem Lachs und Thunfisch, Karotten, einer Gurke und einer Avocado war dann der Einkauf perfekt. Schließlich hatte ich mir vom „Korean Girl“ sagen lassen, dass man auch mit tiefgekühltem Fisch brauchbares Sushi herstellen könne. Und ohne Fischtheke mit Frischfisch war das Thema ohnehin entschieden.

Geschnitten wie vom Profi!

Der einfachste Teil der Sushi-Zubereitung war das Schnibbeln der Zutaten, was mit meinem neuen Santoku-Messer sehr gut gelang. Ich hatte zwar die Fischstreifen für die Nigiri ein bisschen zu dick und zu großzügig bemessen, aber angesichts von vier hungrigen Fischliebhabern fiel das nicht so sehr ins Gewicht. Dafür sahen die Gurken-, Avocado- und Karottenstreifen aus wie vom Profi!

Die erste Bewährungsprobe war der Reis. Sushi-Reis muss vor dem Kochen gewaschen werden, damit sich eventuelle, an den Schalen pappende Reste auflösen. Da wir alle nicht wussten, wie man das am besten bewerkstelligt, habe ich schlussendlich immer wieder frisches Wasser in den Topf mit Reis laufen lassen, umgerührt und die trübe Brühe weggekippt. Dass das Ganze dann eine gute Viertelstunde dauern würde, war nicht so recht eingeplant, aber man will ja schließlich auch nichts falsch machen.

Gekocht wurde der blitzsaubere Reis nach der üblichen Dämpfmethode, mit der ich auch Basmati- oder Jasminreis zubereite. Alles kein Problem. Da man den fertigen Sushi-Reis mit Reis-Würzessig vermengen muss und er dabei auskühlen soll, packten wir den Reis kurzerhand auf ein Backblech und breiteten ihn darauf aus. Die Antihaftbeschichtung würde später das Reinigen schon nicht zu schwer machen, hoffte ich.

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