Korrekt gekleidet fürs Business

Was der "Mann von Welt" anzieht

Von Marc Benninger für R2-Blogger

Foto: © United States Senate, gemeinfrei z

Barack Obama ist als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika immer korrekt gekleidet. Aber auch der deutsche Fußballtrainer Jogi Löw ist ein Stilvorbild für alle Männer, die nicht nur erfolgreich sind, sondern dabei auch gut aussehen wollen.

Zürich. Heute widme ich mich einem Thema, welches immer wieder zu angeregten Diskussionen führt und vermutlich sehr viele unterschiedliche Meinungen hervorruft. Ich versuche ein wenig Licht in die dunkle Welt der korrekten Businesskleidung zu bringen.

In erster Linie spielt es natürlich eine wichtige Rolle, in welchem Bereich Sie tätig sind. Ich beschränke mich auf Tipps zur korrekten Bürokleidung. Einen erster Anhaltspunkt, bei der Frage, wie Man(n) richtig gekleidet ist, bietet das Umfeld der Firma. Schauen Sie sich Ihre Kollegen an und picken Sie sich die guten Beispiele als Vorbild heraus. Sie wollen ja nicht negativ auffallen!

Natürlich kommt es auch darauf an, ob Sie Kundenkontakt haben, oder ob Sie eher im Hintergrund tätig sind. Ersteres verlangt in der Regel nach formeller Arbeitskleidung und teilweise werden sogar Dresscodes vom Arbeitgeber vorgegeben. Sind solche vorhanden, sollten Sie diese auch einhalten. Schlussendlich sind Sie Repräsentant einer Firma.

Konservative Branchen verlangen konservative Kleidung

In sehr konservativen Branchen, wie Banken und Versicherungen dürfte daher der Anzug mit Hemd und Krawatte nach wie vor erste Wahl sein. Wer mich kennt weiß, dass ich ein besonderes Augenmerk auf gut sitzende Anzüge und Schuhe lege. Einen Anzug zu kaufen ist nicht ganz so einfach, wie sich das anhört.

Der Anzug sollte die Konturen seines Trägers optimal betonen. Das heißt, perfekter Sitz an Schulter, Rücken und Brustpartie. Das Sakko sollte nicht länger sein als Gesäß bedeckend, wer es ein wenig moderner will, darf auch kürzer tragen. Wichtig ist, dass die Proportionen ausgeglichen wirken. Männer mit kurzen Beinen und langem Oberkörper sollten das Sakko kürzer tragen, damit die Beine länger wirken.

Die optimalen Businessfarben sind dunkelblau, anthrazit und dunkelgrau bis maximal mittelgrau. Die Aufzählung der Farben ist verbindlich! Schwarz ist keine klassische Businessfarbe, auch wenn das viele Männer nicht wissen. Natürlich gibt es Berufsgattungen, in denen ein schwarzer Anzug angebracht ist (Bestattungswesen), jedoch arbeiten die meisten von uns wahrscheinlich nicht in dieser Branche.

Besonderheit: Schwarzer Anzug

Ein schwarzer Anzug ist zu formellen oder zu besonderen Anlässen die richtige Wahl. Mein persönlicher Tipp: Der erste Anzug sollte immer dunkelblau sein. Diesen Anzug können Sie zu allem perfekt kombinieren und Sie sind korrekt angezogen. Die Schuhe dazu dürfen schwarz oder auch dunkelbraun sein. (Ich trage lieber die dunkelbraunen, wie das die Italiener oft tun) Der Gürtel wird immer auf die Farbe der Schuhe abgestimmt.

Die Sockenfarbe sollte die Farbe des Anzuges weiterführen. Das hat den Vorteil, dass kein Stiefeleffekt entsteht. Ein grauer Strumpf zu einem grauen Anzug sieht um Längen besser aus als ein schwarzer. Sie sollten sich also zum Anzug auch Socken in der gleichen Farbe anschaffen. Sie werden den optischen Unterschied zu schätzen lernen. Probieren Sie es einfach aus.

Sollten Sie zu den Glücklichen zählen, die keine Anzüge tragen müssen, sind Sie als Mann stets gut gekleidet, wenn Sie ein Hemd tragen mit einem Sakko und einer Chino oder auch mit einer Jeans. So sieht jeder Mann angezogen aus und das sollte auch die Grundausstattung einer Garderobe sein. Männer mit Kurzarmhemden sehe ich persönlich sehr ungern und ich finde die weiten, flatternden Ärmel auch nicht sehr ästhetisch. Was am Strand von Hawaii noch geht, sollten Sie im Büro unterlassen. Kurzarmhemden sind keine Businesshemden!

Hemdenvorbild Jogi Löw

Achten Sie vor allem auch bei Hemden auf die korrekte Passform. Hemden dürfen in der Regel körpernah geschnitten sein, wenn Sie nicht gerade einen ausgeprägten Bauch haben. Ein Vorbild in Sachen Hemdenträger ist der Weltmeistertrainer Jogi Löw. Er krempelt bei Hitze seine Ärmel einfach hoch, was um Längen besser aussieht als ein Kurzarmhemd.

Bei den Farben machen Sie mit weiss, hellblau und rosa (ja, es gibt Männer, denen steht ein rosa Hemd ganz hervorragend!) nichts falsch. Es darf auch ein Hemd mit Streifen sein, die Karierten passen gut in den weniger formellen Bereichen.

Poloshirts sind in Branchen angebracht, welche nicht sehr formell sind und die eher einen legeren Umgang pflegen. T-Shirts sind meiner Meinung nach der Freizeit vorbehalten und haben in einem Büro in der Regel nichts verloren.

Grundsätzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass Männer ihre Kleidung oft eine Nummer zu groß kaufen, da es bequemer ist. In der Regel sollten Sie ihren Körper aber nicht mit Kleidern verstecken, sondern optimal betonen. Wenn Sie einen Anzug, Hosen, Hemden oder Jacken tragen, die Ihre Konturen zum Verschwinden bringen, sollten Sie sich definitiv Gedanken machen, eine Nummer kleiner zu kaufen. Ein Gürtel ist übrigens nur dazu da, den Sitz der Hosen zu gewährleisten. Nicht aber, um letztlich auszusehen wie ein zugeschnürter Abfallsack.

Ein Tipp, den ich hier nicht zum ersten Mal gebe: Ein gutes Outfit beginnt immer bei den Schuhen. Legen Sie also Wert auf schöne, gepflegte Schuhe. Die kosten ein wenig Geld, Sie werden aber erstaunt sein, wie positiv Sie in der Masse auffallen! Zudem wird jede Kleidung durch gute Schuhe massiv aufgewertet und jeder noch so schöne Anzug verliert seine ganze Wirkung, wenn Sie dazu schlechte Schuhe tragen!