Die Top Ten der R2-Kleiderständer-Klassiker: Folge 9

Eingeroll(i)t: Pulli für Nerds und Existenzialisten

Von Sun-Mi Jung für R2-Stilikone

Foto: © clautsch / photocase.com

Rhein-Ruhr. Zuerst haben ihn Gentlemen beim Sport getragen. Denn früher, im 19. Jahrhundert, trieben ja auch nur Gentlemen Sport. Und zwar in Form von Golf, Fußball oder Hockey. Ein „normaler“ Handwerker oder Bauer hatte damals ja gar keine Zeit für so etwas. Geschweige denn das Geld. Anfang des 20. Jahrhunderts erreichte der Rollkragenpullover schließlich die Arbeiterklasse, die ihn während ihres Broterwerbs trug. Die Berufsgruppe der Schiffer war die erste, die den Rolli für sich entdeckte. Im Paris der 40er und 50er Jahre wurden schließlich die Intellektuellen und Künstler auf ihn aufmerksam. Und heute trägt ihn eigentlich fast jeder, der es gern warm am Hals mag und seiner Ausstrahlung eine gewisse Strenge verleihen möchte. Aber nun zu den zehn Gründe, warum man unbedingt einen Rollkragenpullover in seinem Schrank haben sollte.

1. Er ist warm

Wenn die Tage (und natürlich auch Nächte) kälter werden, muss man sich warm anziehen. Jedenfalls sagen das Mütter immer. Die immer Angst davor haben, dass man krank werden könnte. Und die an einem kuscheligen Rollkragenpullover ihre helle Freude haben. Diese sind nämlich meist aus einem festen, warmen Stoff und der hohe, schlauchartige Kragen hält den Hals schön warm. So kann man sich unmöglich erkälten.

2. Man gehört zum elitären Kreis der Intellektuellen und Intelligenten. Irgendwie.

Die Schlauen und die Klugen haben den Rollkragenpullover zu dem gemacht, was er heute ein. Einem zeitlosen Modeklassiker. Bis heute erfreut sich der (schwarze) Rolli bei allen intelligenten Menschen größter Beliebtheit. Aber auch ohne Abitur und ohne Jean Paul Sartre vorwärts- und rückwärts gelesen zu haben, darf man ihn selbstverständlich tragen. Hauptsache, man trägt eine schwarze Nerd-Brille dazu. Und eine ernste Miene.

3. Er ist eines der wenigen wirklichen Unisex-Kleider

Frauen in Herrenkleidung können sehr anziehend aussehen. Man denke nur an Marlene Dietrich im Smoking von Knize. Maßgeschneidert selbstverständlich. In der Praxis lässt sich dieser Trick oft nur sehr schlecht umsetzen. Wer ist schon Kundin beim Wiener Schneider Knize. Es gibt aber eine Alternative, die allen Frauen zugänglich ist. Der Rollkragenpullover vom Ehemann. Da ist es auch nicht schlimm, wenn dieser ein bisschen zu weit ist. Im Gegenteil. Je lässiger, desto lieber.

4. Er ist bequem

Intellektuelle mögen etwas sperrig sein. Trotzdem (oder gerade deshalb) legen sie Wert auf Bequemlichkeit. Das mag einer der Gründe sein, warum der Rolli so beliebt bei ihnen ist. Steife Hemdkrägen und Krawatten engen bei dem vielen Denken einfach zu sehr ein.

Foto: © Vox Efx (Lizenz)

Wer's sportlicher mag, kann den Rolli auch in einer legereren Stil-Variante wählen.

5. Er ist sexy!

Schlicht, elegant, streng. Der Rollkragen ist ein ernsthaftes Kleidungsstück. Alles andere als humorvoll. Und daher unglaublich sexy! Denn wie heißt es doch so schön: „Welche Frau will schon einen LUSTIGEN Mann?“ (Und welcher Mann eine LUSTIGE Frau?)

6. Er passt zur Jeans, zum (Cord-)Anzug und zum engen Bleistiftrock

Hat man einen Rollkragenpullover im Kleiderschrank, kommt man eine Weile ohne weitere Oberteile aus. Vorausgesetzt, wir haben Herbst. Denn der Rolli lässt sich mit allen anderen Unterteilen kombinieren. Nur bei der festlichen Abendgarderobe sollte man ihn weglassen. Aber festlich sind Intellektuelle ja sowieso selten unterwegs.

7. Er ist so unauffällig, dass man ihn jeden Tag tragen kann. Wenn es sein muss, sogar denselben.

Seine Schlichtheit macht es möglich. Man kann ihn jeden Tag tragen, ohne dass es großartig auffällt. Und wenn, dann eher positiv: Da beweist jemand kontinuierlichen Stil und Geschmack. Ohne ständig auf sich aufmerksam machen zu wollen. Da ist wahres Understatement!

8. Es gibt ihn schon für ganz kleines Geld

Da der schwarze Rollkragenpullover zu den wirklich zeitlosen Modeklassikern gehört, kann man auch „billige“ Modelle getrost und ohne schlechtes Stilgewissen tragen. Sie machen einfach immer eine gute Figur. Selbst für 19,99 Euro.

9. Am schönsten ist er in Schwarz

Mittlerweile bekommt man ihn in allen Farben und sogar mit „wilden“ Mustern. Am schönsten ist er aber immer noch im klassischen Schwarz. Weil er dann so authentisch ist. Weil er so schön an Juliette Gréco erinnert. Und weil er schlank macht.

10. Selbst Hollywood-Stars lieben ihn

Falls man sich nicht mit Intellektuellen identifizieren kann, weil man lesende Männer einfach uncool findet: Auch glamouröse Hollywood-Stars wie Steve McQueen und George Clooney trugen (tragen) Rollkragenpullover. Und sehen darin sehr männlich und sehr sexy aus.

R2inside Fan werden!

Einfach "gefällt mir" klicken und nichts mehr verpassen: www.facebook.com/r2inside

Von Guerilla-Marketing und Gentrifizierung

Diesen Artikel in sozialen Netzwerken...

Kommentar schreiben



Aktualisieren

first
  
last
 
 
start
stop

Anzeige

first
  
last
 
 
start
stop

Anzeige

Anzeige

Der perfekte Messerkauf

© photocase

Solingen. Das richtige Küchenmesser zu kaufen, ist keine leichte Aufgabe. Es gibt viele Dinge, die man beachten muss. Nur eines steht fest: Im R2-Gebiet sollte man sein Messer unbedingt in der Klingenstadt Solingen kaufen.

weiterlesen...

 


Die Hose für alle Fälle

jeans-277

© Robert Bejil from Bakersfield, Ca, USA

Rhein-Ruhr.  Unkaputtbar, mit dem Alter immer besser, stylisch und doch gesellschaftlich voll akzeptiert: Beinkleider aus Denim sind aus kaum einem Kleiderschrank mehr wegzudenken. Grund genug für R2-Stilikone, das Hohelied der Jeans anzustimmen.

weiterlesen...

 


Charmantes Raubein oder Zicke?

charmantes-raubein-277

© public domain

Lünen. Starke Frauen nennt man schnell Zicke. Starke Männer hingegen charmantes Raubein. Was man als Frau in Führungspostion von souveränen Männern lernen kann, weiß R2-Gastautorin Gabi Franzak. Weiterlesen...

 


first
  
last
 
 
start
stop

Deutsch-Japanischer Kindergarten

Düsseldorf-Niederkassel. Den deutsch-japanischen Eko-Kindergarten besuchte der R2-Horizont, um zu erfahren, wie Kinder bikulturell erzogen werden.

weiterlesen...

 


Die deutsche Downhill-Queen

Hattingen. Antje Kramer (42) trainiert derzeit für die deutschen Downhill-Meisterschaften. Sieben Mal hat sie den Titel geholt, jetzt will sie es zum achten Mal wissen. R2-Reporterin Lilian Muscutt hat sie beim Training begleitet.

weiterlesen...

 


Ein Casanova auf Freiersfüßen

jan_teaser

Ruhrgebiet. Die Frau seiner Träume sucht der R2-Casanova Jan Schmiedel. Und begibt sich dafür auf eine Abenteuerreise. Was er dabei alles erlebt, berichtet er als R2-Casanova.  Weiterlesen...