Trend-Hobby Geocaching: R2inside unterwegs in der Ohligser Heide

Caches pflastern seinen Weg

Von Peter Joerdell für R2-Sportskanone

Foto: Joerdell

Geocacher Alexander Spanke "bei der Arbeit".

Solingen/Ohligser Heide. Auch wenn Geocaching ein immer populäreres Hobby ist, dem in Deutschland an die 10.000 Menschen nachgehen, haben viele Zeitgenossen doch noch immer eine diffuse Vorstellung von der kollektiv im Internet organisierten, GPS-basierten Schnitzeljagd. „Dabei ist das Grundprinzip ganz einfach“, erklärt Spanke indem er kräftiger ausschreitet, sein tragbares GPS-Gerät als Kompass in der Hand. „Es gibt zwei große Plattformen, Geocaching.com und Opencaching.de. Auf beiden kann man sich registrieren, dann hat man Zugang zu den Daten der Caches um einen herum.“ Das Bergische Land und der Hildener Stadtwald Richtung Düsseldorf und die Ohligser Heide sind, auf Online-Karten sofort evident, übersät mit unzähligen Geocaches (in diesem beschränkten Gebiet sind es schon über 500!). Das Ziel ist, sie zu finden und zu „loggen“, sich also einerseits im Logbuch im tatsächlichen Cache, meist einer Film- oder Tupperdose zu verewigen (Notizblock oder Zettel) und natürlich das Ganze über den nicht-öffentlichen Code jedes Caches auf seinem Nutzerprofil zu registrieren.

Es gibt verschiedene Typen von Caches: Manche muss man einfach nur anhand der GPS-Koordinaten finden, andere, so genannte Multi-Caches, verlangen von den Geocachern, dass man mehrere Stationen und Hinweise aufspürt. Solch einen Cache bearbeiten wir heute.

Das Hobby:
Eine Mischung aus Indiana Jones, Drei Fragezeichen und Illuminati

Während der nächsten anderthalb Stunden, die wir in der Ohligser Heide unterwegs sind, fühle ich mich wie in einer Geschichte, die eine Mischung aus Indiana Jones, Drei Fragezeichen und Illuminati darstellt. Nur geht es eben nicht um Verbrechen und besonders im Gegensatz zu einer Indiana Jones-Story schießt auch keiner auf uns. Doch die Hinweise, die man an jedem Ort sammeln muss, den man auf den Stationen zum eigentlichen Cache besucht haben es schon in sich.
Es gilt bei dem Cache, den wir uns vorgenommen haben, jeweils kleine Flaggen zu entdecken. Die Telefon-Vorwahlen der Länder, die sie zeigen, sind dann an der richtigen Stelle statt einer Variablen in die teilweise bekannten Koordinaten einzusetzen.

Wir sind mit einem einfachen GPS-Gerät, wie man es heute schon ab 100 Euro bekommt, unterwegs. „Ein GPS-fähiges Handy reicht heute aber meist auch schon“, weiß Alex. Und bei Apple gibt es natürlich auch direkt eine Geocaching-App für das iPhone. Beim ersten Koordinaten-Set angelangt, suchen wir uns den Wolf. Wir vermuten kleine, mit Magneten befestigte Filmdosen an Pfählen von Verkehrschildern, wo keine sind, suchen im Gebüsch, in Lücken zwischen Steinen, geraten in Brennessel.
Auch mich hat inzwischen das Jagdfieber gepackt: Wir lesen noch einmal die Beschreibung: „Ihr solltet euch einen Überblick über das Gelände verschaffen…“ Heißt das etwa…? Die Landkarte am Parkplatz? BINGO! Das erste Set von Koordinaten sollte den geneigten Cacher offenbar nur „warm machen“. Auf der Rückseite der Geländekarte zur Ohligser Heide finden wir die ersten beiden Länderflaggen und können so die Koordinaten für den zweiten Wegpunkt vervollständigen.

Auch wenn wir heute keine anderen Cacher treffen, betont Spanke, dass das öfter vorkommt. „Das lustigste Erlebnis hatte ich mal an einer Kirche. Da war der Cache in einer Filmdose per Magnet an einer niedrigen Regenrinne befestigt.“ Als ich ihn endlich gefunden und mir gerade schnappen wollte, kam ein grimmig schauender Rentner um die Ecke. Ich dachte schon „Super, das gibt jetzt wieder Ärger …“ Da kommt der einfach näher ran und sagt: „Lass mal ruhig ausgepackt, ich will auch gleich loggen…“ Doch man begegnet nicht nur anderen Cachern, Mountainbikern und Nordic Walkern. Sondern immer wieder der Schönheit der Natur. Plötzlich schwebt vor uns in majestätischer Langsamkeit eine Libelle vorbei. „Das weckt doch das Kind im Manne“, freut sich Alex. „Beim Geocachen habe ich gelernt, wieder über die Natur zu staunen.“ Insgesamt hat Spanke in den fünf Jahren, die er schon „cached“ 126 Caches gefunden und geloggt. „Aber zusammen mit einer Gruppe in Aachen, wo ich studiert habe, dürften es eher 500 in den letzten fünf Jahren gewesen sein.“

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