Kulinarischer Crash-Kurs in Realität: Mut zum schnellen Essen an der Bude

In dubio pro Fast Food

Von Peter Joerdell für R2-Gabelbieger

Foto: © Rainer Halama (Lizenz)

Mehr Ruhrpott geht nicht: Bewohner des R2-Gebietes am Bergbau-Grill.

Rhein-Ruhr. Ist Ihnen das auch schon passiert? Sie wollten jemanden zu Ihrer Lieblingsbude ausführen und auf einmal bleckte Ihnen eine gerümpfte Nase entgegen? Das muss in Zukunft nicht mehr sein. Der R2-Gabelbieger liefert Ihnen die Top Ten-Gründe, warum es auch eine Zivilisationsleistung ist, eine Imbissbude zu besuchen - egal ob es um Döner, den guten alten Glutamat-Chinesen, Pizza oder Pommes und Co. geht.

1. Fast Food gab es schon im alten Rom.

Klar, es müssen nicht unbedingt die Otternasen aus "Life of Brian" bemüht werden. Aber feststeht, dass man tatsächlich schon in der Antike schnell mal "was auf die Hand" bekam. Fast Food hat also definitiv mehr Tradition, als man vielleicht meinen möchte. Denn schon die alten Römer wussten - Zeit ist Geld, und Essen hält unter Umständen unnötig auf. Was vielleicht auch daran liegen mag, dass besonders wohlhabende Römer die Tendenz hatten, aus jeder größeren Mahlzeit eine Orgie zu machen. Aber ob das im Zusammenhang mit der Entstehung des Fast Foods zu sehen ist, ist natürlich reine Spekulation...

2. Man verliert in einer Bude nie die Bodenhaftung und bekommt mit, was die Leute wirklich bewegt.

Sich von der Gesellschaft zu entkoppeln und im luftleeren Raum der Management-Etage zu existieren, ist völlig unmöglich, wenn man eine Imbissbude besucht. Das wahre, ungeschminkte Leben quillt einem entgegen - auch in Gestalt von Papierservietten, einer ganz speziellen Art von Luft und Senf-Flecken auf der Theke. Das alles gehört dazu. Genau wie die ganz normalen Menschen, die man dort trifft. Vielleicht sollten die Bank-Vorstände der Welt einfach einmal öfter in die Bude um die Ecke gehen - von Politikern aller Couleur einmal ganz zu schweigen. Eine Imbissbude zu besuchen ist manchmal wie ein kulinarischer "Crash-Kurs in Realität".

Foto: © Silar (Lizenz)

Hat es in sich: Der Hot Dog an sich oder aber seine klassische Inkarnation, die Bratwurst.

3. Manchmal braucht man einfach diesen Overkill und sollte auf seinen Magen hören, der nach brutzelndem Fett verlangt.

Kalorien-Overkill - besonders in Zeiten von großem Stress weiß der Körper, was er will und kommuniziert das auch gnadenlos. Wenn Sie den Fast Food-Jieper bekommen, sollten Sie sich nicht zu fein sein, ihm nachzugeben. Ihr Metabolismus wird schon seine Gründe dafür haben, warum ihm der Sinn nach einer Currywurst oder einem Gyros-Teller steht. Solange Sie nicht über zwei Zentner wiegen und drohen, an Herzverfettung zu sterben, wird eine schnelle Mahlzeit Sie nicht umbringen.

Foto: © Pvasiliadis (Lizenz)

Lebe schöner, esse Döner: Das Fleisch,
um das sich für viele die Welt dreht.

4. Auch bei Imbiss-Buden gibt es Unterschiede - und der wahre Großstadt-Indianer kennt seine schnellen Gourmet-Tempel!

Erinnern Sie sich noch daran, wie Sie einmal von einem Freund oder Kollegen zu dieser speziellen Bude mitgenommen wurden? Und was das für ein grandioses Erlebnis war, DEN Geheimtipp der Stadt kennenzulernen und auch noch großartiges Fast Food zu genießen? Wenn Sie so einen Geheimtipp haben, können Sie ihn auch als Eisbrecher einsetzen. Ich denke da zum Beispiel an die "Stadionklause da Roberto" in Solingen, mit Abstand die beste Pizza der Stadt - oh nein, jetzt habe ich Ihnen MEINEN Geheimtipp verraten...

5. Nehmen Sie mal einen Geschäftspartner in eine Imbissbude Ihres Vertrauens mit - Sie werden ihn vielleicht von einer ganz neuen Seite kennenlernen.

Besonders in Kombination mit Punkt Vier reizvoll. Oftmals lockert das hemdsärmelige Ambiente einer Imbissbude oder Frittenschmiede auch bei notorisch steifen Korrektheitsaposteln das seelische Gefüge etwas auf - genug, um einmal auf eine andere Ebene zu kommen, die Sie vielleicht beim Geschäftsessen in einem sündhaft teuren Restaurant nie erreicht hätten. Also, trauen Sie sich. Manchmal muss man auch in kulinarischer Hinsicht etwas riskieren, um angestaubte Meetings zu beleben!

6. Falls Sie Manschetten davor haben, selbst mal Express oder Bild zu kaufen - in einer Pommesbude bekommen Sie die Lektüre der großen deutschen Tabloids gratis zum Essen dazu.

Das ist natürlich ein weiterer Bonus. Wenn Sie die Springer-Presse nicht selbst unterstützen wollen, lesen Sie einfach heimlich mit! In der Pommesbude Ihres Vertrauens gibt es in der Regel Yellow Press en masse. Da können Sie dann selbst in einer leeren Wirtschaft dem Volk aufs Maul schauen. Denn was da drinsteht ist in der Regel das, was Otto Normalverbraucher gerade bewegt (egal welcher Meinung man sonst über diese Art Presseorgan ist).

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