ÖPNV zehn Meter über der Stadt: mit der Schwebebahn Wuppertal erkunden

Schwankend das anderthalbte Stockwerk erleben

Von Peter Joerdell für R2-Horizont

Foto: Atamari

Solche Schilder zur Unfallverhütung
gibt es nur in Wuppertal...

Tuffi und der elefantöse Wupper-Sprung

Und nicht nur erreicht man mit der Schwebebahn (außer der Uni) alles, was in Wuppertal wichtig ist, vom Hauptbahnhof über den Zoo und das Stadion bis hin zum Landgericht, dem Schauspielhaus, dem größten Kino am Ort und der Oper. Einmal im Jahr findet unter der Schwebebahn zwischen Vohwinkel und Sonnborn auch noch der laut Aussage der Wuppertaler „längste Trödelmarkt der Welt“ statt (in der Regel Ende September). Wer auf der Jagd nach Kuriositäten und antiquarischen Büchern ist, kann sich kein besseres Ambiente aussuchen, als im Schatten der Schwebebahn in leicht muffigen Pappkartons wühlend auf dem Asphalt der gesperrten Hauptverkehrsstraße kniend sein Glück zu suchen – wie der Papst vor dem Rollfeld-Kuss. Und wer fündig geworden ist, kann auch jederzeit direkt wieder in die Schwebebahn steigen und nach Hause fahren.

Ein Highlight ist übrigens immer eine Fahrt durch das Wuppertaler Bayer-Werk. Traditionelle Ingenieurskunst des Wilhelminismus trifft hier auf moderne Industrie des 21. Jahrhunderts – und besonders mit nächtlicher Illumination bietet die Heimat eines der größten Arbeitgeber an der Wupper einen imposanten Anblick.

Und zwei Ereignisse dürfen natürlich nicht unerwähnt bleiben. Zum einen die Fahrt des Elefanten Tuffi, der 1950 für einen Zirkus zu Werbezwecken eine mit Wuppertals beliebtestem Verkehrsmittel unterwegs war, und währenddessen lieber dazu entschied, aus der Bahn zu springen und ein Bad in der Wupper zu nehmen. Erstaunlicherweise passierte Tuffi nichts, weshalb er bis heute als eine Art Maskottchen der Wuppertaler gilt.

Der schlimmste Unfall ereignete sich 1999

Foto: Derfeu

... und man weiß auch warum (hier der Schwebebahn-Unfall vom August 2008 kurz vor der Haltestellte Hammerstein).

Es hat allerdings auch richtige Unfälle in der Geschichte der Schwebebahn gegeben. Der schwerste ereignete sich am 12. April 1999, als nach fehlerhaft durchgeführten Wartungsarbeiten eine Schwebebahn in der Nähe des Robert-Daum-Platzes abstürzte, wobei 47 Personen verletzt wurden und fünf Menschen starben.

Nichtsdestotrotz ist die Schwebebahn allerdings das liebste Kind der Bewohner des Schlauchs an der Wupper. Und falls Sie noch nie zugestiegen sind – es gibt keine eindrucksvollere und typischere Art und Weise, die Universitätsstadt im Bergischen Städtedreieck mitten in der R2-Region zu erleben.

Info: Die Schwebebahn

Die Schwebebahn durchquert die Stadt von Nord-Osten nach Süd-Westen auf einer Strecke von 13,3 Kilometern. Auf den ersten 10,6 Kilometern von Oberbarmen aus gesehen folgt die Bahn in etwa zwölf Metern Höhe übrigens exakt dem Bett der Wupper flussabwärts. Für eine Fahrt von Oberbarmen nach Vohwinkel benötigt man einschließlich kurzem Aufenthalt an den 20 Zwischenstationen je nach Tageszeit und Wochentag etwa eine halbe Stunde (zur Rush-hour natürlich mehr). Pro Jahr befördert die Schwebebahn fast 25 Millionen Fahrgäste, pro Werktag sind das rund 82.000 Menschen, wobei jeder Passagier im Schnitt 4,7 Kilometer mit der Schwebebahn zurücklegt.

Hier gibt es die heißbegehrten Tickets: www.wsw-online.de

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Kommentare  

 
+3 #2 Redaktion 2011-07-27 11:37
Vielen Dank für das Lob - eine Fahrt mit der Schwebebahn ist eben immer etwas Besonderes!

Beste Grüße,
Peter Joerdell
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+5 #1 ÖPNV Wuppertal 2011-07-27 11:21
Sehr schöner Beitrag über die Wuppertaler Schwebebahn. Mir gefällt besonders die Schilderung der Eindrücke bei der Vorbeifahrt an den Häusern.

Aktuelle Verkehrsinforma tionen der Schwebebahn gibt es auf talbus.de

Alles Gute
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